Die Geschichte von Pfingsten in Großjena

Die Pfingsttradition hat ihren Ursprung aus heidnischer Zeit, als die Menschen das erste Grün nach den grauen Wintertagen begrüßten und dabei auch auf dem Dorfanger fröhlich feierten.

Das Bestehen eines Pfingstburschen- Vereins kann in Großjena bis Ende des 18. Jahrhunderts nachvollzogen werden. Ein genaues Datum ist aber leider nicht bekannt.

Schon nach der Jahrhundertwende erfolgt immer am Karfreitag die erste Versammlung, früher noch traditionsgemäß die Wahl des Vorstandes. Es wurde der 1. und 2. Vorstand und ein Hauptkassierer gewählt. Und zusätzlich zu diesen Verantwortlichen wurden 3 eine Ehrendame gewählt, als einzige weibliche Teilnehmer.

Der Vorstand teilte dies den Familien der Ehrendamen mit, eine kleine Ehre für diese Mädels. Die Mitglieder mussten damals 18 Jahre alt sein und ledig.

Begonnen hat das Pfingstfest wie heute auch mit den schlagen der Birken im Wald. Nur das dieses damals noch richtig schwere Arbeit war jeder Baum wurde mit einer kleinen Säge abgesägt und auf einem Haufen gesammelt. Damit sie vom Forst gezählt werden konnten.

Aber schlau wie die Burschen waren, stellten sie 2 Burschen ab, die mit den Forstmann ein Schnäpschen trinken mussten. Denn jemehr getrunken wurde umso weniger Bäume zählte der Forstarbeiter. Die Birken wurden aus Wilsdorf, Balgstädt oder aus den Hennenwald geholt, dabei kam es auch manchmal zur Rauferei mit anderen Pfingstvereinen.

Nach den Birkenstellen gab es am Abend die gesammelten Eier gebraten für die Pfingstburschen zur Stärkung. Die Pfingstkleidung der Burschen besteht noch heute beim Birkensetzen aus dem Hut, einem karierten Hemd, der Stiefelhose und den Stiefeln. Die Mitglieder erkennt man an einem, jedes Jahr neu entworfen, farbigen Stoffabzeichen.

Der Vorstand wurde am Sonntag zum Mittagessen bei die jeweilige Ehrendame eingeladen.

Da es am Sonntag nach den bunten Umzug durchs Dorf, angeführt von den Pfingstochsen und am Ende mit einen Spitz (Spitzpfingsten).

Bis nach den 1.Weltkrieg von der Kirche nicht erlaubt eine Tanzveranstaltung durchzuführen.

Trafen sich die Burschen im Lokal des Erholungsheims und tranken im gemütlicher Runde ein paar Flaschen Wein. Dabei saß der Vorstand mit seinen Ehrendamen an einen extra Tisch und diese mussten vom Vorstand versorgt werden.

Der Pfingsttanz war dadurch erst am Montag und begann am Nachmittag, dem nachfolgenden Sonnabend (Kleinpfingsten) und wiederum acht Tage später der Mädchentanz, hier dürften die Mädels zum Tanz auffordern.

Das Setzen der Pfingstmaien am Sonnabend geschah bis 1950 auch bei bekannten Geschäftsleuten in Naumburg, Blütengrund und auf der Henne.

1947, nach der Pause durch den Weltkrieg, Wiederbeginn des Birkensetzens mit Eierbetteln und Einführung eines bunten Umzuges mit lustigen Bildern und Aufstellen einer großen bunten Birke auf den Dorfplatz. Doch eines war anders, die Pfingstburschen sammelten das erste Jahr Gerste von den Landwirten, um diese dann in der Hennen-Brauerei für ein Fass Bier zu tauschen.

Der Pfingsttanz fand immer auf den Saal der Gaststätte"Zum Keller" statt, dazu erfolgte bis 1955 noch zusätzlich jedes Jahr der Aufbau einer Tanzdiele.

1957 wurden die Ehrendamen abgeschafft, es war damals so das manche schon eine Freundin hatten diese musste zu Pfingsten dann allein bleiben weil sie der Vorstand ja um die Ehrendamen kümmern musste. Es wurde die Ehrendamen angeschafft und die Pfingstmädchen eingeführt, somit dürften nun alle jungen Mädels mitmachen.

Das es in Großjena keinen Saal mehr gibt, bauen die Pfingstburschen jedes Jahr ein Zelt auf. Erst im Gasthof Großjena nun auf den Anger. Seid 1994 ist der Pfingstverein eingetragen als gemeinnütziger Verein.

Pfingsten heute finden sie hier

"(Quelle Fotos: Müller Peter)"

Text: Annett Neumann